Wer bin ich?
Für lange Biografien bin ich noch zu jung (Jahrgang 1988). Ursprünglich Absolvent einer Berufslehre in der Software- und Hardwareentwicklung von Industrieelektronik habe ich recht schnell ins Bibliothekswesen gewechselt und an der HTW Chur den I&D-Bachelor mit Schwerpunkt Archivwissenschaft gemacht. Meine ersten Jahre verbrachte ich in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Basel, wo ich einerseits die Erschliessung der Archivbestände und Sammlungen geleitet, andererseits die Tätigkeiten des Verbundes HAN koordiniert habe (inkl. viel Regelwerksarbeit und Metadatenbereinigungen). Im Herbst vergangenen Jahres bin ich dann wieder back to the roots in die IT gewechselt – fürs Forschungsdatenmanagement, die digitale Langzeitarchivierung und swissbib.Was ist meine Funktion bei swissbib?
Als Koordinator bin ich primär für Strategie, Finanzen und Kommunikation zuständig. Zu Projektzeiten (bis Sommer 2018) steht das regelmässige Controlling von Konto und Finanzen im Fokus, das Reporting an das swissuniversities-Programm P-5 – aber auch die Kontrolle von Einnahmen und Ausgaben von Kooperationsprojekten. Nicht unbedingt mein liebster Zeitvertreib, doch zum Glück fällt diese Aufgabe mit der Integration des Betriebs von swissbib in die Universitätsbibliothek Basel ab Sommer 2018 mehrheitlich weg. Viel spannender ist die strategische Ebene: Mit dem Lenkungsausschuss und dem Team gilt es, die Entwicklungsstossrichtung bis 2021 (Einführung SLSP) und darüber hinaus zu klären und anschliessend in Scrum ins Backlog zu übersetzen. Spannend, wenn auch komplex und teilweise noch auf recht hoher Flughöhe ist die Zusammenarbeit mit SLSP. Wir würden sie gerne bei der Datendedublierung und -migration in Ex Libris Alma unterstützen. Mit seiner jahrelangen Erfahrung ist das swissbib-Team dafür in einer prädestinierten Position. Für meine Aufgabe habe ich immer wieder das Bild eines «Bulldozers» vor Augen, der vorangeht, die Rahmenbedingungen klärt und damit Raum für Kreativität und Innovation für das Team schafft – Raum, der gerade bei knappen Projektressourcen wichtig und sehr wertvoll ist.Was reizt mich besonders an meinen Aufgaben?
Auch wenn ich noch nicht so lange dabei bin, so reizt mich doch die Chance und gleichzeitig grosse Herausforderung, dieses tolle Produkt koordinieren zu dürfen. Die allermeisten Nutzer von swissbib sehen nur die grüne, orange oder blaue Suchoberfläche. Darin unterscheidet sich swissbib eher wenig von diversen anderen Katalogen und Suchmaschinen im Web. Die Stärke liegt unter der Motorhaube. Von technischer Einführung über Dokumentation und regelmässigen Scrum-Reviews bis hin zu Webinaren lerne ich die Technologien dahinter immer mehr kennen. Hatte ich zu Beginn noch den Eindruck, swissbib sei «nur» ein Metakatalog, so merke ich doch immer mehr, wie viel Innovation, Überlegung und jahrelange Erfahrung dahinter steckt. Auch die Übergangsphase zu SLSP ist ein spannendes Entwicklungsumfeld. Wohin soll es gehen? Wie bringt man die verschiedenen Bedürfnisse und Wünsche unter einen Hut, gerade auch diejenigen von kleineren Institutionen, die von SLSP vielleicht eher wenig profitieren können?Was gefällt mir an swissbib, wo sehe ich noch Verbesserungspotential?
Mir gefällt die Einheitlichkeit und Schlichtheit des swissbib-Katalogs. Ausgehend von einer einfachen Suchoberfläche gelangt man immer tiefer in die Bestandsverzeichnisse der rund 970 verzeichneten Institutionen. Auch wenn ich mich vor einigen Jahren mit der offiziellen Umstellung vom alten Aleph-OPAC des IDS Basel Bern zu swissbib Basel Bern etwas schwer getan habe, so möchte ich den neuen Katalog heute nicht mehr missen und schätze die Möglichkeit der Facetten, insbesondere für die beherbergende Institution, die ich mir auch als Favoriten in meinem Account einstellen kann. Oft finde ich digitalisierte Inhaltsverzeichnisse oder sogar Volltexte (wobei hinsichtlich Usability der e-Medien die Verlage teilweise noch einiges nachbessern dürften). Und falls nicht, so kann ich das Medium doch mit wenigen Klicks bestellen. Das artet immer wieder mal in eine «Bestellorgie» aus. Auch die Implementierung von hierarchischen Anzeigen für bspw. historische Bestände begrüsse ich sehr.Leider finden sich in der Ergebnisliste ab und zu noch dublette Einträge, wobei ich das Gefühl habe, dass das im Laufe der letzten Jahre deutlich abgenommen hat. Als bild-affiner Mensch würde ich mir auch mehr Buchcovers wünschen oder Neuerwebungslisten von Bibliotheken zu bestimmten Themen. Nicht alles davon kann aber swissbib alleine realisieren, da der Katalog immer noch primär die Daten der Bibliotheksverbünde aggregiert. Zuletzt würde ich mir auch Weiterentwicklungen unter der Haube wünschen – umfangreiche statistische Auswertungen, die wiederum in die Verbesserung der Suchqualität fliessen könnten, ein optimiertes Relevanzranking, die Einbindung von neuen Datenquellen – historische Bestände, Archive, Forschungsdaten. Ich habe das Gefühl, da gäbe es grosses Potenzial.
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